Street Art
Ob übergrosse, farbenprächtige Murals, in Windeseile gesprayte Strichfiguren oder Graffiti: Street Art gehört zur zeitgenössischen Kunst. Sie verändert das Stadtbild und ist ein beliebtes Fotosujet. Darum werden Street Art Künstler:innen in Zürich vermehrt mit sogenannter Kunst am Bau beauftragt. Dem war nicht immer so, wie der erste «Sprayer von Zürich» – Harald Naegeli – sicher bestätigen würde. Er bereitete den Weg für die heutigen Künstler:innen.
Harald Naegeli
Der Ur-Sprayer von Zürich
Ende 1970er Jahre begann Naegeli, die – in seinen Augen – öden Betonfassaden Zürichs mit Strichfiguren aufzuhübschen. Durch sein Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei wurde er als «Der Sprayer von Zürich» weltweit bekannt. Und während seine ersten Figuren entfernt wurden, gelten sie heute als bedeutende Kunstwerke und die Stadt ist stolz auf ihren Rebellen.
Patrick REDL Wehrli
Der Lokalmatador
Seit 30 Jahren ist REDL in Zürich unterwegs und wie viele Künstler:innen seiner Zunft; nicht immer ganz legal. 2014 konnte er die umgebaute Neugasse-Immobilien mit einer auffälligen Wandgestaltung verschönern. Seither sind starke Mädchen wie «Melody» am Escher-Wyss-Platz oder «Lucia» an der Forchstrasse hinzugekommen. Und im Hotel FIVE Zurich begrüssen die von ihm gesprayten Freddie Mercury, Rihanna, Grace Jones und Elton John die Gäste im Foyer.
One Truth Bros
Die Brüder
Gemeinsam unschlagbar: Die Brüder Pase (1981) und Dr.Drax (1983) machen seit 1996 Street Art und sind heute weltweit in Sammlungen vertreten. In Zürich sind ihre Kunstwerke am Bucheggplatz, in Wiedikon oder Oerlikon zu bestaunen. Ihre Bildsprache hat einen hohen Wiedererkennungswert und ist beliebt: Die Brüder One Truth konnten Aufträge für multinationale Unternehmen, an den Olympischen Spielen in London 2012 oder an der Expo Milano 2015 umsetzen und haben unzählige Murals auf der ganzen Welt umgesetzt.
TIKA
Die Figurative
Maja Hürst, auch bekannt als TIKA, studierte Visuelle Kommunikation an der Zürcher Hochschule der Künste. Seit 1998 setzt sie Street Art Projekte im öffentlichen Raum um. Dazu gehören Murals (in Zürich bspw. der Wolf bei der Bar Am Damm oder der Pfau beim Nachtclub Hive), die meist geometrisch abstrahierte Tiere darstellen. Diese erinnern an südamerikanische Totems oder auch Darstellungen aus der indischen Mythologie.
Oibel1
Der Farbenfrohe
Samora Bazarrabusa ist ein waschechter Zürcher. In der Stadt geboren und aufgewachsen, startete er vor über 20 Jahren als Sprayer und bewegt sich mittlerweile als visueller Künstler in verschiedenen Medien. Oibels Kunstwerke sind geprägt von starken Linien, hellen und lebendigen Farben, was eine starke Wirkung auf die Betrachtenden hat. Mit seiner Kunst möchte Oibel Positivität und konstruktives, aber auch kritisches Denken über sich selbst und die Umwelt anregen.
Cup of Color
Die Hoffnungs-Organisation
Mit ihren grossflächigen Kunstwerken vermittelt das NGO «Cup of Color» weltweit Hoffnung auf Wandel. Zusammen mit Gemeinschaften in Myanmar, Chad, Rumänien, uwm. malen Künstler:innen von Cup of Color vor Ort meist auf Hauswände. In diesem gemeinschaftlichen Entstehungsprozess gelingt es den Menschen sich auszudrücken, ihre Stimme wieder zu finden und sich gegenseitig zu bestärken.